Planeten-Katastrophe
Ein unmöglicher Planet
© ESA, NASA, M. Kornmesser (ESA/Hubble) and STScI
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Ähnlich wie im Erde-Mond-System bilden sich sowohl auf dem Stern als auch auf dem Planeten Gezeitenberge, die zu einer Kopplung zwischen der Rotation der beiden Himmelskörper und der Umlaufbahn führen. Die Folge: WASP-18b nähert sich auf einer Spiralbahn immer weiter an seinen Stern an - bis er schließlich hineinfällt. Hellier und seine Kollegen schätzen, dass das feurige Ende des Planeten bereits in rund 650.000 Jahren stattfindet.
Das Alter des Systems schätzen die Forscher dagegen auf 0,5 bis 1,5 Milliarden Jahren. Demnach wäre es ein extrem unwahrscheinlicher Zufall, den Planeten so kurz vor seinem finalen Absturz aufgespürt zu haben. Allerdings gäbe es auch eine andere Erklärung: Vielleicht ist die Gezeitenwirkung in diesem System erheblich weniger effektiv, als vermutet. Glücklicherweise dürfte es nicht allzu lange dauern, bis sich zwischen diesen beiden Möglichkeiten unterscheiden lässt: Wenn WASP-18b tatsächlich innerhalb von weniger als einer Million Jahren in seinen Stern stürzt, dann sollte sich die damit verbundenen Änderung der Umlaufbahn bereits innerhalb von zehn Jahren nachweisen lassen.
Dr. Rainer Kayser ist freier Wissenschaftsjournalist in Hamburg.