Sternentstehung
Die Rolle der Magnetfelder
![]() © NASA, ESA, STScI, J. Hester and P. Scowen (Arizona State University)
|
Sternentstehungsgebiet im Adlernebel (M 16)
Li und seine Kollegen haben insgesamt 25 dichte Regionen - so genannte Kerne - in Gaswolken beobachtet. Diese Kerne sind gewissermaßen die Keime für neu entstehende Sterne. Aus der Polarisation der Strahlung dieser Regionen konnten die Forscher Richtung und Stärke der Magnetfelder ableiten. Obwohl die Kerne mit Durchmessern von durchschnittlich einem Lichtjahr klein sind gegen die typischerweise tausend Lichtjahre großen Gaswolken zeigte sich, dass die Magnetfelder der Kerne tendenziell in die gleiche Richtung weisen.
Nach Ansicht von Li und seinen Kollegen ist das ein Indiz dafür, dass die Magnetfelder über die Turbulenzen dominieren. Denn die Turbulenzen vermischen das Gas in der Wolke und sollten dabei auch die Richtung des Magnetfelds verändern. Das ist aber offenbar nicht der Fall. Die Magnetfelder können dadurch verhindern, dass Gas aus allen Richtungen gleichmäßig auf die dichten Kerne einströmt und so die Entstehung neuer Sterne beeinflussen.
Dr. Rainer Kayser ist freier Wissenschaftsjournalist in Hamburg.