Größter Planetenring im Sonnensystem entdeckt
Saturns schiefer Riesen-Ring
Das Ringsystem des Planeten Saturn ist bereits mit einem kleinen Fernrohr von der Erde aus zu erkennen. Ein Team amerikanischer Astronomen hat nun mit dem Infrarot-Weltraumteleskop Spitzer einen weiteren hauchdünnen Staubring entdeckt, der den Saturn weit außen umgibt. Mit einem Durchmesser von 24 Millionen Kilometern - dem 200-fachen des Saturn-Durchmessers - stellt der Staubring alle anderen planetarischen Ringe im Sonnensystem in den Schatten. Die Staubpartikel des Rings stammen, so die Forscher in der Online-Ausgabe des Fachblatts "Nature", vermutlich von dem kleinen Saturnmond Phoebe.
© NASA/JPL-Caltech/Keck
|
"Die Dicke des Rings beträgt etwa zwanzig Saturndurchmesser und stimmt mit
der vertikalen Bewegung Phoebes auf seiner Umlaufbahn überein", stellen
Anne Verbiscer, Michael Skrutskie und Douglas Hamilton von der
University of Virginia in Charlottesville fest. "Einschläge von Teilchen
aus dem interplanetarischen Raum, aber auch aus der planetarischen
Umgebung Saturns, auf dem Mond Phoebe können ständig neues Material für
den Ring nachliefern."
Der neue Ring könnte zugleich ein altes Rätsel des Saturnsystems lösen.
Der Saturnmond Japetus besitzt nämlich zwei höchst unterschiedliche
Hemisphären: Während die "in Fahrtrichtung" liegende Hälfte des Mondes
dunkel ist, ist leuchtet die entgegengesetzte Hälfte hell. Verbiscer und
ihre Kollegen erklären diesen Unterschied nun mit Material aus dem
Phoebe-Ring, das auf einer Spiralbahn langsam Richtung Saturn strömt. Da
Phoebe - und damit auch der neue Ring - eine zu den anderen Monden
gegenläufige Umlaufbahn besitzt, prallt der Staub aus dem Phoebe-Ring
mit hoher Geschwindigkeit auf die Vorderseite von Japetus und färbt
diese dunkel.
Neben Saturn besitzen in unserem Sonnensystem auch die Planeten Jupiter,
Uranus und Neptun Ringe. Die meisten dieser Ringe liegen innerhalb
weniger Planetendurchmesser. In diesem Bereich sind die Gezeitenkräfte
des Planeten zu groß für die Entstehung von Monden. Bislang waren als
Ausnahmen nur der E-Ring des Saturn und die so genannten Gossamer-Ringe
(gossamer: englisch für hauchzart) des Jupiter bekannt, die jeweils bis
zum fünffachen des Planetendurchmessers ins Weltall hinaus reichen.
Dr. Rainer Kayser arbeitet als freier Wissenschaftsjournalist in Hamburg.
der vertikalen Bewegung Phoebes auf seiner Umlaufbahn überein", stellen
Anne Verbiscer, Michael Skrutskie und Douglas Hamilton von der
University of Virginia in Charlottesville fest. "Einschläge von Teilchen
aus dem interplanetarischen Raum, aber auch aus der planetarischen
Umgebung Saturns, auf dem Mond Phoebe können ständig neues Material für
den Ring nachliefern."
Der neue Ring könnte zugleich ein altes Rätsel des Saturnsystems lösen.
Der Saturnmond Japetus besitzt nämlich zwei höchst unterschiedliche
Hemisphären: Während die "in Fahrtrichtung" liegende Hälfte des Mondes
dunkel ist, ist leuchtet die entgegengesetzte Hälfte hell. Verbiscer und
ihre Kollegen erklären diesen Unterschied nun mit Material aus dem
Phoebe-Ring, das auf einer Spiralbahn langsam Richtung Saturn strömt. Da
Phoebe - und damit auch der neue Ring - eine zu den anderen Monden
gegenläufige Umlaufbahn besitzt, prallt der Staub aus dem Phoebe-Ring
mit hoher Geschwindigkeit auf die Vorderseite von Japetus und färbt
diese dunkel.
Neben Saturn besitzen in unserem Sonnensystem auch die Planeten Jupiter,
Uranus und Neptun Ringe. Die meisten dieser Ringe liegen innerhalb
weniger Planetendurchmesser. In diesem Bereich sind die Gezeitenkräfte
des Planeten zu groß für die Entstehung von Monden. Bislang waren als
Ausnahmen nur der E-Ring des Saturn und die so genannten Gossamer-Ringe
(gossamer: englisch für hauchzart) des Jupiter bekannt, die jeweils bis
zum fünffachen des Planetendurchmessers ins Weltall hinaus reichen.
Dr. Rainer Kayser arbeitet als freier Wissenschaftsjournalist in Hamburg.