Woche 18
Warum müssen manche Weltraumteleskope gekühlt werden?
![]() © ESA
|
Das Teleskop Herschel wird hier von Experten inspiziert. Es arbeitet im Infrarot-Bereich und soll schwächste Wärmestrahlen von Sternen und Galaxien wahrnehmen. Mit einem Spiegel von 3,5 Metern Durchmesser ist das Teleskop das größte seiner Art. Der Start des Satelliten, der dieses Teleskop tragen wird, ist für den 14. Mai 2009 geplant.
Weltraumteleskope, die im Infrarot-Bereich - also die Wärmestrahlung - beobachten, müssen allerdings entsprechend gekühlt werden. Denn das Teleskop selbst hat eine gewisse Temperatur und strahlt dauernd Wärme ab, welche die Messungen des Wärme-Sensors stören würde. Um diese Eigenstrahlung gering zu halten, muss das Teleskop möglichst weit unter die Temperaturen gekühlt werden, die man im Weltraum beobachten will.
Teile des Teleskops müssen auf circa minus 270 Grad Celsius gekühlt werden, damit die Messungen der Sensoren nicht durch die Eigenstrahlung verfälscht werden: Eine große, isolierte Abschirmung schützt vor der aufheizenden Strahlung, die Sonne und Erde aussenden. Aktiv gekühlt wird das Teleskop durch die langsame Verdampfung von mehr als 2300 Litern flüssigen Heliums (ähnlich dem Verdunstungskälte-Mechanismus eines Kühlschranks). Überschüssige Wärme wird dann mit Radiatoren in den Weltraum abgestrahlt. Auf diese Weise können die Sensoren bis auf beinahe minus 271 Grad Celsius gekühlt werden und das Teleskop erreicht höchste Messempfindlichkeit.
DLR - Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt[/