Woche 41
Woher wissen wir, dass es auch außerhalb unseres Sonnensystems Planeten gibt?
![]() © ESO/L. Calcada
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Das Weltraumteleskop CoRoT hat Anfang Februar 2009 seinen ersten Gesteinsplaneten CoRoT-7b außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt (künstlerische Darstellung). CoRoT-7b ist fünfmal so schwer wie unser Heimatplanet und besitzt eine ähnliche Dichte. Der extrasolare Planet gehört damit eindeutig zu der Klasse der Super-Erden, von den zwar schon ein Dutzend bekannt sind, aber bisher noch von keinem einzigen die Dichte bestimmt werden konnte. CoRoT startete am 27. Dezember 2006 vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan und ist die erste Satellitenmission, die nach Gesteinsplaneten außerhalb des Sonnensystems sucht.
Seit 1995 wurden mehr als 370 Exoplaneten gefunden und ein Ende der Entdeckungen ist nicht abzusehen. Obwohl inzwischen auch der direkte, optische Nachweis gelungen ist, haben sich bei der Suche nach Exoplaneten zwei indirekte astronomische Messverfahren besonders bewährt: Die "Radialgeschwindigkeits- Methode" und die "Durchgangs- oder Transitmethode".
Methoden zum Nachweis von extrasolaren Planeten
Die Radialgeschwindigkeitsmethode beruht darauf, dass ein Stern und sein umkreisender Planet aufgrund ihrer Schwerkraft wechselseitig aufeinander einwirken. Deshalb bewegt sich der Stern periodisch (synchron mit der Umlaufszeit des Planeten) entlang der Sichtlinie ein wenig auf uns zu und wieder von uns weg. Eine solche Radialbewegung führt im elektromagnetischen Spektrum des Sterns gemäß dem Doppler-Effekt zu einer kleinen, periodischen Verschiebung der Spektrallinien - einmal zum blauen Wellenlängenbereich hin, dann wieder zum roten. (Siehe auch die Astronomische Frage aus Woche 38: Wie schnell expandiert das Universum?) Analysiert man das "Hin- und Hertanzen" der Spektrallinien quantitativ, so lässt sich daraus die so genannte Radialgeschwindigkeitskurve herleiten. Aus ihr ergeben sich Parameter der Planetenbahn und die maximale Masse des Planetenkandidaten. Ist Letztere geringer als die Masse, die ein Himmelskörper zum Zünden einer Kernfusion benötigt, dann handelt es sich tatsächlich um einen Planeten.Hier finden Sie die Astrofragen der vorherigen Wochen.
DLR-Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt.