Customize Consent Preferences

We use cookies to help you navigate efficiently and perform certain functions. You will find detailed information about all cookies under each consent category below.

The cookies that are categorized as "Necessary" are stored on your browser as they are essential for enabling the basic functionalities of the site. ... 

Always Active

Necessary cookies are required to enable the basic features of this site, such as providing secure log-in or adjusting your consent preferences. These cookies do not store any personally identifiable data.

No cookies to display.

Functional cookies help perform certain functionalities like sharing the content of the website on social media platforms, collecting feedback, and other third-party features.

No cookies to display.

Analytical cookies are used to understand how visitors interact with the website. These cookies help provide information on metrics such as the number of visitors, bounce rate, traffic source, etc.

No cookies to display.

Performance cookies are used to understand and analyze the key performance indexes of the website which helps in delivering a better user experience for the visitors.

No cookies to display.

Advertisement cookies are used to provide visitors with customized advertisements based on the pages you visited previously and to analyze the effectiveness of the ad campaigns.

No cookies to display.

Der vergessene Astronom

Das Fernrohr eröffnet neue Horizonte

Das Titelblatt von Simon Marius' Buch "Mundus Iovialis"

Das Titelblatt von Simon Marius' Buch "Mundus Iovialis"

Mit markgräflicher Unterstützung traf schließlich ein solches Instrument aus Holland im Sommer 1609 in Ansbach ein. Oberst von Bimbach und Simon Marius benutzten es eifrig. Während von Bimbach hauptsächlich terrestrische Objekte ins Visier nahm, begann Marius mit dem neuen Instrument den gesamten Himmel abzusuchen. Ende Dezember 1609 entdeckte Marius die vier Jupitertrabanten und erkannte richtig, dass sie den Riesenplaneten umrunden. In seinem Buch Mundus Iovialis (Die Welt des Jupiters) beschreibt Marius, dass er erstmals am 29. Dezember 1609 die Begleiter des Jupiters durch sein Fernrohr erkannte. Allerdings erschien dieses Buch erst 1614, während Galilei seine Entdeckung der Jupitermonde bereits 1610 im Nuncius Sidereus, dem Sternenboten, bekannt gab. Demnach sah Galilei erstmals am 7. Januar 1610 die Begleiter des Jupiters.
Marius war damit wohl etwas früher dran. Allerdings gilt es zu bedenken: Als guter Katholik folgte Galilei dem Papst in Rom, zumindest in folgendem Punkt: Er verwendete den damals brandneuen Gregorianischen Kalender. Marius hingegen war Protestant. In ketzerischer Manier hielten die Protestanten am Julianischen Kalender fest – sogar bis 1700. Der 29. Dezember 1609 des Julianischen Kalenders entspricht aber dem 9. Januar 1610 im Gregorianischen Kalender. Somit entdeckten Marius und Galilei die Jupitertrabanten praktisch gleichzeitig und unabhängig voneinander. Galilei hatte aber – und das ist entscheidend für seinen Ruhm – seine Entdeckung viel früher publiziert. So kam es dann auch zu einem heftig geführten Prioritätsstreit. Vor allem behauptete Galilei, dass in Marius’ Buch Mundus Iovialis, das im Februar 1914 in Nürnberg von seinem Schwiegervater Lauer auf dessen Kosten gedruckte wurde, seine – nämlich Galileis – Beobachtungen enthalte. Während Galilei seine Entdeckung „Mediceische Gestirne“ nannte, widmete Marius die Jupitermonde seinem fürstlichen Gönner, dem Markgrafen Joachim Ernst von Brandenburg zu Ansbach und bezeichnete sie als „Sidera Brandenburgice“, also als „Brandenburgische Gestirne“. Doch nicht nur das. Auf Marius geht auch die noch heute übliche Benennung der vier großen Jupitertrabanten nach Gestalten aus der klassischen Mythologie zurück: Io, Europa, Ganymed und Kallisto, die Gespielinnen des Göttervaters und dem Mundschenk Ganymed. Die ursprüngliche Idee, die Jupitertrabanten nach den Geliebten des Götterbosses zu benennen, dürfte wohl Johannes Kepler gehabt haben, der im Oktober 1613 am Reichstag zu Regensburg mit Marius noch vor Drucklegung seines Buches Mundus Iovialis über dessen Beobachtungen diskutierte. In seinem Werk bezeichnet Marius seinen Freund Kepler als Taufpaten der Brandenburgischen Gestirne. Kepler hat dies nie bestritten. Wörtlich schreibt Marius in seinem Werk Mundus Iovialis (in deutscher Übersetzung – das Original ist in lateinischer Sprache abgefasst):
„Io, Europa, der Knabe Ganymed und Kallisto haben dem ausschweifenden Jupiter sehr gefallen. Zu diesem Einfall und dieser Benennung mit Eigennamen hat der kaiserliche Mathematiker Herr Kepler Anlass gegeben, als wir im Monat Oktober des Jahres 1613 bei einem Treffen in Regensburg waren. Deswegen tue ich wohl gut daran, ihn scherzhaft und in Freundschaft, die wir damals schlossen, als Mitpaten der vier Gestirne zu begrüßen.
Aber wie ich alle diese Namen ohne tieferen Ernst ausgedacht habe, soll es auch jedem überlassen bleiben, diese entweder zurückzuweisen oder zu akzeptieren.“
Marius war also sehr tolerant, was die Benennung seiner entdeckten Gestirne betrifft. Inzwischen sind seine Vorschläge längst zur offiziellen Bezeichnung der vier hellen Jupitermonde geworden.

Suchen
Die neue Redshift-Generation

Solar Eclipse by Redshift

Sonnenfinsternis by Redshift für iOS

Die Sonnenfinsternis am 21. August 2017 beobachten, verstehen und bestaunen! » mehr

Solar Eclipse by Redshift

Sonnenfinsternis by Redshift für Android

Die Sonnenfinsternis am 21. August 2017 beobachten, verstehen und bestaunen! » mehr