Messenger untersucht innersten Planeten
Dem rätselhaften Magnetfeld Merkurs auf der Spur
![]() © NASA/JHU-APL /Carnegie Institution of Washington
|
Dieses Foto von Merkur ist ein Mosaik aus mehreren Aufnahmen der südlichen Hemisphäre des Planeten, die beim zweiten Merkur-Vorbeiflug der Sonde am 6. Oktober 2008 entstanden sind. Es zeigt ein großes Einschlagbecken von 715 Kilometern Durchmesser, das bei der Auswertung der Aufnahmen entdeckt wurde und später nach dem holländischen Maler Rembrandt benannt wurde. Die Merkur-Oberfläche ist seit mehreren Milliarden Jahren von geologischen Prozessen kaum verändert worden. Dies belegen die unzähligen Einschlagkrater, die aus der Frühzeit des Sonnensystems stammen. Große, relativ glatte Flächen deuten darauf hin, dass es auch auf dem Merkur Vulkanismus gegeben haben muss.
Der DLR-Wissenschaftler möchte mit den geometrisch hochpräzise justierten Aufnahmen des MDIS-Kamerasystems (Mercury Dual Imaging System) sowie den Daten eines Laser-Höhenmessgeräts die Größe und die Form des Planeten besser bestimmen. "Auch das Schwerefeld des Merkurs werden wir durch die Beobachtungen bei diesem Vorbeiflug genauer berechnen können. Das ist dringend notwendig, denn die Zusammenhänge zwischen Größe, Form und Schwerefeld liefern wichtige Hinweise auf den inneren Aufbau des Planeten, der noch kaum bekannt ist", ergänzt Oberst. Neben Kamera- und Spektrometeraufnahmen bilden Untersuchungen zu Form und Stärke des rätselhaften Magnetfelds des Merkur einen Schwerpunkt bei den Experimenten.
Die DLR-Wissenschaftler werden bei der Auswertung der Daten im Missions-Operationszentrum der Johns-Hopkins-Universität in Laurel (US-Bundesstaat Maryland) vor Ort sein. Im Labor für Angewandte Physik werden sie den MESSENGER-Vorbeiflug erleben. "Dies ist der letzte Testlauf für die Experimente und die Datenprozessierung vor der Orbitphase ab dem 18. März 2011", erklärt Dr. Jörn Helbert vom DLR-Institut für Planetenforschung. Helbert wirkt bei der Auswertung der Daten des Spektrometers MASCS (Mercury Atmospheric and Surface Composition Spectrometer) auf MESSENGER mit. "Das Spektrometer wird bei diesem Vorbeiflug Priorität haben. In einem für das Experiment recht komplexen Manöver decken wir große Gebiete am Äquator ab, die wir in der Orbitphase nicht mehr mit dieser Auflösung sehen können", fügt Helbert hinzu.