Mars500
Studie für Erkenntnisse zur Gruppendynamik
© ESA
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Menschen auf engem Raum, kaum Kontakt zur Außenwelt, verschiedene Nationen unter einem Dach - für DLR-Wissenschaftler Dr. Bernd Johannes vom Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin sind dies alles spannende Voraussetzungen für seine Studien: "Eine schöne internationale Besatzung, mit allen Multi-Kulti-Problemen, die es so gibt." Mit einem neuen, drahtlosen Messsystem, das erstmals während der 105-Tage-Studie getestet wurde, will Johannes die Gruppendynamik während der 520 Tage Isolation untersuchen. "Die Kandidaten tragen einen "Satelliten", einen Sensor, der feststellt, welche Satelliten der gleichen Bauart in der Nähe sind." Das Gerät zeichnet auf, wer wie lange in wessen Nähe war. "Wer häufig nebeneinander hockt, kann sich unmöglich nicht leiden, wer sich selten begegnet, geht sich eher aus dem Weg."
Zwei Mal in der Woche tragen die Kandidaten die Ausrüstung. Nachts, wenn die Sensoren in der Ladestation stehen, werden die Daten abgerufen und anschließend zu einem Soziogramm verarbeitet, das die Intensität des Kontakts bildlich darstellt. "Wir hoffen, dass wir damit eine Methode haben, die das Beziehungsgefüge nicht beeinflusst." Bisher wurde das Verhältnis innerhalb einer Gruppe durch das Ausfüllen von Fragebögen und Rollenspiele untersucht. Allerdings: "Dabei haben die Mitglieder über das Beziehungsgefüge nachgedacht, und das hat oft Auswirkungen auf den zukünftigen Umgang miteinander." Ein Vergleich dieser klassischen Mittel und der Messdaten von Dr. Bernd Johannes soll bessere Erkenntnisse zur Gruppendynamik liefern. Denn auf einer Langzeitmission ins All sind die Crew-Mitglieder auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen: "Ein U-Boot mit seiner Besatzung kann man zurückkommandieren, ein Raumfahrzeug nicht."
Zwei Mal in der Woche tragen die Kandidaten die Ausrüstung. Nachts, wenn die Sensoren in der Ladestation stehen, werden die Daten abgerufen und anschließend zu einem Soziogramm verarbeitet, das die Intensität des Kontakts bildlich darstellt. "Wir hoffen, dass wir damit eine Methode haben, die das Beziehungsgefüge nicht beeinflusst." Bisher wurde das Verhältnis innerhalb einer Gruppe durch das Ausfüllen von Fragebögen und Rollenspiele untersucht. Allerdings: "Dabei haben die Mitglieder über das Beziehungsgefüge nachgedacht, und das hat oft Auswirkungen auf den zukünftigen Umgang miteinander." Ein Vergleich dieser klassischen Mittel und der Messdaten von Dr. Bernd Johannes soll bessere Erkenntnisse zur Gruppendynamik liefern. Denn auf einer Langzeitmission ins All sind die Crew-Mitglieder auf Gedeih und Verderb aufeinander angewiesen: "Ein U-Boot mit seiner Besatzung kann man zurückkommandieren, ein Raumfahrzeug nicht."