COSPAR Meeting 2010
Analogien zwischen Mars und Hawaii
![]() © ESA/DLR/FU Berlin (G. Neukum)
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Die abgebildete dunkle Düne befindet sich in der Thaumasia-Region auf dem Mars. Thaumasia ist die größte Vulkanregion auf dem Mars und Heimat der vier größten Vulkane auf dem Roten Planeten. Hier befindet sich unter anderem der Vulkan Olympus Mons, der mit 21.000 Metern höchste Berg unseres Sonnensystems.
Dunkle Dünen bestehen, neben vulkanischer Asche, aus stark zerkleinertem Basalt, einem vulkanischen Ergussgestein. Sie werden deswegen auch dunkle, basaltische Dünen genannt und kommen auf dem Mars besonders häufig vor. Da vom Mars bisher noch keine Proben auf die Erde gebracht werden konnten, muss Planetenforscherin Tirsch hier auf Fernerkundungsdaten zurückgreifen. Bei der Untersuchung von Sand helfen Ihr dabei speziell Spektraldaten weiter - sie sind die einzige Möglichkeit, Stoffe aus großer Entfernung zu bestimmen. Hierfür misst ein Spektrometer an Bord einer den Mars umkreisenden Raumsonde das von der Oberfläche reflektierte Licht. Die Wissenschaftler prüfen, wie viel Licht absorbiert wurde, und können daraus schließen, um welchen Stoff es sich handelt. Tirsch hat hierzu sowohl Spektrometerdaten von der europäischen Planetenmission Mars Express als auch Daten der amerikanischen Mission Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) verwendet.
Der Unterschied zu den Dünen auf der Erde besteht in der Verwitterung: Terrestrische Dünen absorbieren Wasser aus Niederschlägen - auf dem Mars regnet es nicht, daher entsteht auch keine chemische Verwitterung. "Aus der fehlenden Verwitterung konnten wir schließen, dass die dunklen Dünen auf dem Mars entstanden sind, nachdem das Wasser verschwunden war - also ab einem Zeitpunkt vor 100 Millionen Jahren", erläutert Tirsch. Die DLR-Wissenschaftlerin betreibt gemeinsam mit ihren amerikanischen Kollegen Grundlagenforschung auf dem Roten Planeten.
Quelle: DLR