Überreste kosmischer Katastrophen
Doppelsterne pulverisieren Planeten
![]() © NASA/JPL-Caltech
|
Diese künstlerische Darstellung zeigt eine Planetenkollision in einem Doppelsternsystem. Das Spitzer Weltraumteleskop der NASA hat Hinweise darauf gefunden, dass solche Kollisionen bei einem gewissen Typ naher Doppelsterne durchaus häufig vorkommen.
Drake und seine Kollegen hatten die Umgebung der zehn engen Doppelsterne mit dem Infrarot-Teleskop Spitzer untersucht. Alle Sterne der Studie ähneln der Sonne und sind bereits mehrere Milliarden Jahre alt - die Staubscheiben aus der Entstehungsphase der Sterne sollten daher seit langem verschwunden sein. Trotzdem stießen die Astronomen bei dreien der Sterne auf die charakteristische Infrarotstrahlung heißer Staubscheiben.
In diesen Systemen muss es also, so folgern Drake und seine Kollegen, einen Prozess geben, der frischen Staub nachliefert. Die plausibelste Ursache sind nach Ansicht der Wissenschaftler Zusammenstöße zwischen planetengroßen Himmelskörpern, die bei diesen Katastrophen förmlich pulverisiert werden. Denn die Sterne verlieren auf ihren engen Bahnen durch ihre magnetische Aktivität an Energie und nähern sich langsam einander an. Dadurch ändern sich die Schwerkraftverhältnisse in der Umgebung und die Bahnen von Planeten, Asteroiden und Kometen werden instabil.
Dr. Rainer Kayser