Überreste kosmischer Katastrophen

Doppelsterne pulverisieren Planeten

Enge Doppelsterne bieten keine ideale Umgebung für die Entwicklung von Leben. Das zeigen Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer, die ein Team amerikanischer Astronomen im Fachblatt "Astrophysical Journal" präsentiert. Die Forscher stießen bei drei von zehn untersuchten Doppelsternsystemen auf Scheiben aus heißem Staub, die sie als Überreste der Kollision planetarischer Körper interpretieren. Die Doppelsterne nähern sich langsam einander an und die sich damit verändernden Kräfteverhältnisse wirbeln die Umlaufbahnen etwaiger Planeten kräftig durcheinander, so die Wissenschaftler.
Diese künstlerische Darstellung zeigt eine Planetenkollision in einem Doppelsternsystem. Das Spitzer Weltraumteleskop der NASA hat Hinweise darauf gefunden, dass solche Kollisionen bei einem gewissen Typ naher Doppelsterne durchaus häufig vorkommen.

Diese künstlerische Darstellung zeigt eine Planetenkollision in einem Doppelsternsystem. Das Spitzer Weltraumteleskop der NASA hat Hinweise darauf gefunden, dass solche Kollisionen bei einem gewissen Typ naher Doppelsterne durchaus häufig vorkommen.

"Unsere Daten zeigen uns, dass die Planeten in diesen Systeme kein großes Glück haben, es kommt dort häufig zu Kollisionen", erläutert Jeremy Drake vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics in Cambridge, der Leiter des Forschungsprojekts. "Theoretisch könnte es in derartigen Systemen Planeten in der bewohnbaren Zone geben - doch dieses Leben wäre dem Untergang geweiht."


Drake und seine Kollegen hatten die Umgebung der zehn engen Doppelsterne mit dem Infrarot-Teleskop Spitzer untersucht. Alle Sterne der Studie ähneln der Sonne und sind bereits mehrere Milliarden Jahre alt - die Staubscheiben aus der Entstehungsphase der Sterne sollten daher seit langem verschwunden sein. Trotzdem stießen die Astronomen bei dreien der Sterne auf die charakteristische Infrarotstrahlung heißer Staubscheiben.


In diesen Systemen muss es also, so folgern Drake und seine Kollegen, einen Prozess geben, der frischen Staub nachliefert. Die plausibelste Ursache sind nach Ansicht der Wissenschaftler Zusammenstöße zwischen planetengroßen Himmelskörpern, die bei diesen Katastrophen förmlich pulverisiert werden. Denn die Sterne verlieren auf ihren engen Bahnen durch ihre magnetische Aktivität an Energie und nähern sich langsam einander an. Dadurch ändern sich die Schwerkraftverhältnisse in der Umgebung und die Bahnen von Planeten, Asteroiden und Kometen werden instabil.

Dr. Rainer Kayser

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