ATV-2
Automatisches Andock-Manöver unter Beobachtung
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Unterstützt wurde der Raumtransporter "Johannes Kepler" bei der Annäherung an die Raumstation ISS von mehreren Systemen: Eine Funk-Verbindung zum russischen Modul, der sogenannte Proxy-Link, war ebenso aktiv wie das relative GPS. Hierbei werden die über das satellitengestützte globale Navigationssystem gewonnenen Positionsdaten von ISS und ATV vom ATV-Bordrechner ausgewertet und verglichen. Sie dienen zur Feinjustierung der ATV-2 Position. Das russische KURS-Radar unterstützte die Navigation ab einer Entfernung von etwa 3,5 Kilometern. Auf den letzten 250 Metern zur ISS sendete ein Lasersystem Impulse an die Reflektoren des russischen Swesda-Moduls und berechnete die Lage anhand der reflektierten Signale. Auf den letzten 50 Metern navigierte das ATV-2 schließlich noch mit einem Videosystem. Insgesamt dreieinhalb Stunden dauerte das Manöver, bei dem der fast 20 Tonnen schwere Transporter mit einer Genauigkeit von fünf bis acht Zentimetern andockt.
Bereits beim Vorgänger, dem ATV "Jules Verne", hatte das Andockmanöver reibungslos funktioniert. Nach zwei Probeanflügen in 3500 und 11 Metern Entfernung, bei denen alle Kommandos durchgespielt wurden, hatte der erste europäische Raumtransporter am 3. April 2008 präzise an der Raumstation angedockt. "Das erste Rendezvous zwischen ATV und ISS verlief wesentlich sanfter als die Ankunft der Progresstransporter und Sojusraumschiffe", sagt Schmid. "Bei denen spürt die Besatzung der ISS einen leichten Ruck."