Marsmissionen
Wettlauf zum Mars
Über 40 Jahre ist es nun her, dass ein Mensch zum ersten Mal seinen Fuß auf den Mond gesetzt hat. Auf die erste Mondlandung folgten 5 weitere, die letzte im Dezember 1972. Seitdem hat kein Mensch mehr den Mond oder einen anderen Himmelskörper betreten. Heute blicken viele Raumfahrtnationen einer ungleich schwierigeren Herausforderung entgegen: Einem bemannten Flug zum roten Planeten.
Astronaut, Kosmonaut oder Taikonaut?
In welcher Sprache werden die ersten Worte erklingen, die ein Mensch auf dem Mars von sich geben wird? Russisch? Chinesisch? Oder doch Amerikanisch? Zur Zeit kann diese Frage noch nicht beantwortet werden. Fakt jedoch ist, dass die Planungen für eine bemannte Marsmission längst begonnen haben, genaugenommen haben sich Raumfahrtvisionäre schon vor vielen Jahrzehnten Gedanken dazu gemacht. In der heutigen Zeit sind diese Gedanken natürlich schon weitaus konkreter.
Aurora und Constellation
Die Planungen für einen bemannten Marsflug laufen bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unter dem Namen „Aurora“. Das ehrgeizige Ziel: Menschen bis zum Jahre 2033 auf den roten Planeten zu bringen. Zuvor sollen Vorbereitungsmissionen wie „ExoMars“ und „Mars Sample Return“ nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen bzw. Proben auf die Erde zurückbringen. Drei Jahre bevor die Menschen dann auf ihre Reise geschickt werden, sollen bereits einige wichtige Frachtelemente vorausgeschickt werden. Am Aurora-Programm beteiligen sich neben Deutschland auch Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden und die Schweiz. Für die NASA war ursprünglich das Constellation-Programm vorgesehen, um eine bemannte Marsmission durchzuführen. Im Rahmen dieses Programms sollten Astronauten zunächst wieder auf dem Mond landen (um 2020), um dort eine dauerhaft bewohnbare Station zu errichten, welche es unter Anderem ermöglicht, Gerätschaften und Technologien für eine spätere Marsmission zu testen. Das Constellation-Programm wurde zu Zeiten George W. Bushs ausgerufen, 2009 jedoch unter der Regierung von Barack Obama wieder eingestellt. Grund: Finanzielle Einsparungen aufgrund der schlechten Wirtschaftssituation der USA. Barack Obama hat aber die folgenden Ziele in Aussicht gestellt: Im Jahre 2025 sollen Menschen auf einem Asteroiden landen. Daraufhin folgen bemannte Flüge zum Mars (um 2035) – zunächst eine Umkreisung, bei einer späteren Mission dann eine Landung. So die Theorie.
Russland, China und Indien
Auch Russland plant einen bemannten Flug zum Mars noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Mit Hilfe eines neuartigen Raumschiff-Antriebes soll es möglich sein, die Kosmonauten innerhalb von nur vier bis sechs Wochen (!) zum Mars zu bringen. Die Entwicklung für diesen Antrieb wurde Anfang 2010 von der RKK Energija bekanntgegeben. Menschen sind bei langen Flügen durchs All besonders großen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. In erster Linie müssen sie gegen hochenergetische Teilchen (z.B. von der Sonne) geschützt werden. Ein weiteres Problem ist das Fehlen eines spürbaren Gravitationsfeldes, wodurch Knochen und Muskeln nach kurzer Zeit beginnen zu schwinden. Es existieren Pläne, diesem Problem mit einer Rotation des Raumfahrzeugs entgegenzutreten, wodurch eine Art künstliche Schwerkraft erzeugt werden kann. Auch die psychologischen Herausforderungen sind nicht zu vernachlässigen. In Russland wurde Ende 2011 das Projet „Mars 500“ abgeschlossen, das die Rahmenbedingungen (viele Menschen auf engem Raum) eines Fluges zum Mars simulieren sollte. Sechs Teilnehmer verbrachten 520 Tage in dem Komplex. Auch China und Indien preschen mit energischen Raumfahrtkonzepten nach vorne. China hat mit dem Bau einer eigenen Raumstation begonnen, Indiens Pläne sehen vor, bis 2050 Menschen zum Mars zu bringen.
Autor: M. Gänsler
In welcher Sprache werden die ersten Worte erklingen, die ein Mensch auf dem Mars von sich geben wird? Russisch? Chinesisch? Oder doch Amerikanisch? Zur Zeit kann diese Frage noch nicht beantwortet werden. Fakt jedoch ist, dass die Planungen für eine bemannte Marsmission längst begonnen haben, genaugenommen haben sich Raumfahrtvisionäre schon vor vielen Jahrzehnten Gedanken dazu gemacht. In der heutigen Zeit sind diese Gedanken natürlich schon weitaus konkreter.
Aurora und Constellation
Die Planungen für einen bemannten Marsflug laufen bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) unter dem Namen „Aurora“. Das ehrgeizige Ziel: Menschen bis zum Jahre 2033 auf den roten Planeten zu bringen. Zuvor sollen Vorbereitungsmissionen wie „ExoMars“ und „Mars Sample Return“ nach Spuren von Leben auf dem Mars suchen bzw. Proben auf die Erde zurückbringen. Drei Jahre bevor die Menschen dann auf ihre Reise geschickt werden, sollen bereits einige wichtige Frachtelemente vorausgeschickt werden. Am Aurora-Programm beteiligen sich neben Deutschland auch Belgien, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Niederlande, Österreich, Portugal, Spanien, Schweden und die Schweiz. Für die NASA war ursprünglich das Constellation-Programm vorgesehen, um eine bemannte Marsmission durchzuführen. Im Rahmen dieses Programms sollten Astronauten zunächst wieder auf dem Mond landen (um 2020), um dort eine dauerhaft bewohnbare Station zu errichten, welche es unter Anderem ermöglicht, Gerätschaften und Technologien für eine spätere Marsmission zu testen. Das Constellation-Programm wurde zu Zeiten George W. Bushs ausgerufen, 2009 jedoch unter der Regierung von Barack Obama wieder eingestellt. Grund: Finanzielle Einsparungen aufgrund der schlechten Wirtschaftssituation der USA. Barack Obama hat aber die folgenden Ziele in Aussicht gestellt: Im Jahre 2025 sollen Menschen auf einem Asteroiden landen. Daraufhin folgen bemannte Flüge zum Mars (um 2035) – zunächst eine Umkreisung, bei einer späteren Mission dann eine Landung. So die Theorie.
Russland, China und Indien
Auch Russland plant einen bemannten Flug zum Mars noch in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts. Mit Hilfe eines neuartigen Raumschiff-Antriebes soll es möglich sein, die Kosmonauten innerhalb von nur vier bis sechs Wochen (!) zum Mars zu bringen. Die Entwicklung für diesen Antrieb wurde Anfang 2010 von der RKK Energija bekanntgegeben. Menschen sind bei langen Flügen durchs All besonders großen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt. In erster Linie müssen sie gegen hochenergetische Teilchen (z.B. von der Sonne) geschützt werden. Ein weiteres Problem ist das Fehlen eines spürbaren Gravitationsfeldes, wodurch Knochen und Muskeln nach kurzer Zeit beginnen zu schwinden. Es existieren Pläne, diesem Problem mit einer Rotation des Raumfahrzeugs entgegenzutreten, wodurch eine Art künstliche Schwerkraft erzeugt werden kann. Auch die psychologischen Herausforderungen sind nicht zu vernachlässigen. In Russland wurde Ende 2011 das Projet „Mars 500“ abgeschlossen, das die Rahmenbedingungen (viele Menschen auf engem Raum) eines Fluges zum Mars simulieren sollte. Sechs Teilnehmer verbrachten 520 Tage in dem Komplex. Auch China und Indien preschen mit energischen Raumfahrtkonzepten nach vorne. China hat mit dem Bau einer eigenen Raumstation begonnen, Indiens Pläne sehen vor, bis 2050 Menschen zum Mars zu bringen.
Autor: M. Gänsler