Raumfahrt Indien
Indiens Premiere am Mond
Heute Nacht um 2:52 Uhr MESZ hat Indien seine Mondsonde „Chandrayaan-1“ auf den Weg geschickt. Der Name, der „Reise zum Mond“ bedeutet, ist Programm: Die unbemannte Sonde nimmt Kurs auf den Erdtrabanten. Es ist das erste Mal, dass Indien sich aus dem Erdorbit herauswagt.
© ISRO, Bangalore
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Inhalt des Artikels
- » 1 - "Willkommen im Club!"
- » 2 - Auf der Suche nach der Zusammensetzung des Mondes
"Willkommen im Club!"
Indiens erste Mondsonde ist auf dem Weg
Seit heute Nacht ist Indien Weltraumnation. Um 6:22 Uhr Ortszeit, 2:52 Uhr unserer Zeit, brachte das Land die unbemannte Sonde Chandrayaan-1 auf den Weg zum Mond. Die Sonde wurde mit Indiens Schwerlastrakete PSLV-C11 vom Weltraumbahnhof Satish Dhawan in Sriharikota gestartet, an der Südküste Indiens. Indien hat bereits einige Satelliten in den Erdorbit geschossen. Chandrayaan 1 ist jedoch die erste Sonde, die aus der Erdanziehungskraft hinaus weiter ins Weltall fliegt.Chandrayaan 1 wird den Mond in zwei Wochen erreichen. Dann soll sie ihn zwei Jahre lang umrunden und währenddessen insbesondere die Mineralogie und Topografie seiner Oberfläche kartografieren; ein weiteres Ziel ist die Suche nach Wasser. An Bord sind zu diesem Zweck elf Instrumente, darunter vier, an denen die ESA mitgewirkt hat. Das Infrarot-Spektrometer SIR-2, stammt vom deutschen Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau. Es ist der einzige deutsche Beitrag zur Mission und soll zusammen mit fünf weiteren Instrumenten erkunden, welche Mineralien und Gesteinsarten sich wo auf dem Mond befinden. Auf diese Weise soll die erste hochaufgelöste, mineralogische Karte des gesamten Himmelskörpers entstehen. „Einige der wichtigsten lunaren Mineralien, wie Olivin und Pyroxin, haben ihre Spektren im Infrarot“, informiert der Geologe Roberto Bugiolacchi, der zum SIR-2-Wissenschaftsteam gehört. „Diese Mineralien werden wir mit SIR-2 identifizieren.“