Neue Astro-Zeitschrift mit Planetenmodell
Himmlische Mechanik
In der Renaissance entstanden dann mit den astronomischen Uhren in Prag oder Straßburg immer aufwändigere Himmelmechaniken, die jedoch in abgewandelter Form erst mit der industriellen Revolution für Einzelne erschwinglich wurden. Einer der ersten, der sich ein mechanisches Modell des Sonnensystems für den Privatgebrauch fertigen ließ, war 1712 der Graf von Orrery. Die nach ihm benannten, kurbelgetriebenen Himmelsmechaniken wurden in folgenden zwei Jahrhunderten immer populärer, bis sie mit der Einführung optischer Planetarien fast schlagartig verschwanden.
Trotz der wirklichkeitsnahen Darstellung der Zeiss Projektoren sind es nach wie vor die glänzenden Messing-Zahnräder der Orreries, die uns die Bewegung des Mondes und der Planeten am besten begreifen lassen. Doch wer sich heute mit ein paar Drehbewegungen auf die Reise zu den Planeten begeben will, muss nicht unbedingt ins Museum. Eine neue Möglichkeit ist die ab 26. August im Eaglemoss Verlag erscheinende Zeitschrift „Modellbau Solar System“. Jedem Heft sind einige Bauteile beigelegt, so dass nach 52 Wochen ein klassisches Orrery aus solidem Messing entsteht.
Matthias Meier ist freier Technikjournalist in Karlsruhe.