Beobachtungstipp Dezember
Der unscheinbare Walfisch
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Skelettkarte des Sternbildes Walfisch
Der Hauptstern heißt Menkar (Alpha Ceti) und leuchtet mit 2,5 mag. Von ihm trennen uns 220 Lichtjahre. Menkar ist eine tiefrote Riesensonne (Spektraltyp: M2 III). Der Name stammt vom arabischen Al Minhar, was Nase bedeutet. Der mit 2,0 mag hellste Stern ist Beta Ceti, Deneb Kaitos genannt, was soviel wie Schwanz des Ungeheuers bedeutet. Für Beta Ceti findet man auch die Bezeichnung Diphda. Sie geht auf den arabischen Namen Al Difda al Thani zurück und bedeutet „der zweite Frosch“, wobei Fomalhaut (Alpha Piscis Austrinus) den ersten Frosch darstellen soll.
Der Stern Gamma Ceti wird Kaffaljidhma genannt, ein arabischer Name, der den Kopf des Walfisches meint. Gamma Ceti ist ein visueller Doppelstern. Die hellere (3,5 mag), bläuliche Komponente hat in 2,7" Distanz einen nur 7,0 mag hellen, gelblichen Begleiter. Der Name Baten Kaitos für Zeta Ceti (3,7 mag) kommt ebenfalls aus dem Arabischen und bedeutet Bauch des Untiers.
Der wohl bekannteste Stern im Walfisch ist Omikron Ceti. Er wurde 1596 von dem ostfriesischen Landpfarrer David Fabricius als veränderlicher Stern entlarvt und Mira (Stella) Ceti getauft, was soviel wie wunderlicher, seltsamer Stern im Walfisch bedeutet. Mira Ceti ist der Prototyp einer Klasse von langperiodischen Veränderlichen (Mira-Sterne).
Zwei sonnennahe Sterne im Walfisch sind noch zu erwähnen: Tau Ceti (3,5 mag), ein sonnenähnlicher Einzelstern in 11,8 Lichtjahren Entfernung. Im Rahmen des Projektes Ozma suchte man bei ihm schon in den 1960er-Jahren nach Radiosignalen intelligenter Außerirdischer. Und UV Ceti ist ein Doppelstern in nur neun Lichtjahren Distanz, der ebenfalls wie Mira den Prototyp einer Klasse von Veränderlichen bildet, die nur minutenlange Helligkeitsausbrüche zeigen (Flare-Stars oder Flackersterne).
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