Erdähnliche Planeten
Bislang kleinster Exoplanet entdeckt
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Künstlerische Darstellung des Roten Zwergsterns Gliese 581. Mit Hilfe des 3,6-Meter-Telescops der Europäischen Südsternwarte ESO haben Astronomen bisher drei relativ massearme Exoplaneten mit fünf, acht und 15 Erdmassen in unmittelbarer Nähe von Gliese 581 entdeckt. Der Planet mit fünf Erdmassen (Gliese 581 c, im Vordergrund) braucht 13 Tage für einen Umlauf um seinen Stern. Die beiden anderen benötigen fünf (Gliese 581 b, blau) und 84 Tage (Gliese 581 d, der entfernteste Planet) für eine Umrundung von Gliese 581.
Die schon zuvor bekannten Planeten dieses Sterns besitzen die 16-, 5- und 7-fache Masse der Erde, sind also vermutlich alle zu groß, um ausschließlich aus Gestein zu bestehen wie die erdähnlichen Planeten im Sonnensystem. Doch der äußere dieser Planeten hat eine Umlaufzeit von 66,8 Tagen und befindet sich damit nach den jüngsten Berechnungen von Mayor innerhalb der lebensfreundlichen Zone von Gliese 581. "Es könnte sich um eine Eiswelt handeln, die sich im Laufe ihrer Entwicklung dem Stern genähert hat", sagt Stephane Udry, ein Mitglied von Mayors Team. "Der Planet könnte nun von einem großen, tiefen Ozean bedeckt sein - es ist unser bislang bester Kandidat für eine Wasserwelt."
Direkt gesehen haben Mayor und seine Kollegen die Planeten um Gliese 581 allerdings bisher nicht. Wie die große Mehrheit der bekannten Exoplaneten haben sich auch diese Himmelskörper nur indirekt verraten. Genau genommen kreisen Planeten nicht um ihren Stern, sondern Planet und Stern bewegen sich um ihren gemeinsamen Brennpunkt. Da der Stern sehr viel massereicher ist als der Planet, ist allerdings auch seine Bewegung erheblich kleiner. Gliese 581 bewegt sich mit gerade einmal sieben Kilometern pro Stunde - doch selbst derart kleine Bewegungen können die Astronomen im Sternenlicht nachweisen.
Dr. Rainer Kayser ist freier Wissenschaftsjournalist in Hamburg.