Planetarischer Nebel in der Milchstraße
Seifenblase im All
Er sieht aus wie eine gigantische Seifenblase im All: Ein so genannter Planetarischer Nebel in der Milchstraße, den ein amerikanischer Amateurastronom im vergangenen Jahr durch Zufall entdeckt hat.
Ein Jahr lang musste der Hobby-Beobachter darum kämpfen, dass die Internationale Astronomische Union IAU seine Entdeckung anerkennt. Jetzt endlich haben die Astronomen der IAU den Fund bestätigt und dem neuen Objekt die Katalognummer PN G75.5+1.7 verliehen.
"Ein neues Objekt zu entdecken ist zugleich ein Segen und ein Fluch", erinnert sich Dave Jurasevich, der nicht erwartet hatte, dass ihm das schwach leuchtende Nebelchen ein Jahr Arbeit bescheren würde. Zunächst galt es, alle verfügbaren Kataloge und Informationsquellen nach einem Gasnebel an der beobachteten Position zu durchforsten. Nachdem sich Jurasevich sicher war, etwas Neues aufgespürt zu haben, meldete er seine Entdeckung der IAU. Dort reagierte man zunächst mit Skepsis. Doch Lubos Kohoutek von der Hamburger Sternwarte konnte das neue Objekt schließlich auf alten Aufnahmen des Palomar Observatory nachweisen.
PN G75.5+1.7 liegt in den Außenbereichen einer großen Wasserstoffwolke und ist deshalb schwer zu erkennen. Wenn sich der nahezu kreisrunde Nebel in der gleichen räumlichen Region wie die Wolke befindet, ist er etwa 4000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von fünf Lichtjahren. Solche Planetarischen Nebel entstehen gewöhnlich, wenn Sterne wie unsere Sonne am Ende ihres Lebens ihre Außenhüllen ins All abstoßen. Jurasevich schätzt, dass dies bei PN G75.5+1.7 vor rund 22.000 Jahren geschehen ist.
Die Astronomen sind sich allerdings nicht sicher, ob es sich bei dem Objekt um einen gewöhnlichen Planetarischen Nebel handelt. Denn der Vergleich mit den alten Aufnahmen zeigt, dass sich der Nebel in den vergangenen 16 Jahren nicht verändert hat. Auch ein im Zentrum des Nebels liegender blauer Stern ist in dieser Zeit gleich hell geblieben. Beides ist ungewöhnlich für das Endstadium eines Sterns. Spektroskopische Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen, worum es sich bei dem ungewöhnlichen Objekt handelt. Solche Beobachtungen dürften jedoch angesichts der geringen Helligkeit des Nebels schwierig sein.
Dr. Rainer Kayser arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Hamburg
"Ein neues Objekt zu entdecken ist zugleich ein Segen und ein Fluch", erinnert sich Dave Jurasevich, der nicht erwartet hatte, dass ihm das schwach leuchtende Nebelchen ein Jahr Arbeit bescheren würde. Zunächst galt es, alle verfügbaren Kataloge und Informationsquellen nach einem Gasnebel an der beobachteten Position zu durchforsten. Nachdem sich Jurasevich sicher war, etwas Neues aufgespürt zu haben, meldete er seine Entdeckung der IAU. Dort reagierte man zunächst mit Skepsis. Doch Lubos Kohoutek von der Hamburger Sternwarte konnte das neue Objekt schließlich auf alten Aufnahmen des Palomar Observatory nachweisen.
PN G75.5+1.7 liegt in den Außenbereichen einer großen Wasserstoffwolke und ist deshalb schwer zu erkennen. Wenn sich der nahezu kreisrunde Nebel in der gleichen räumlichen Region wie die Wolke befindet, ist er etwa 4000 Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von fünf Lichtjahren. Solche Planetarischen Nebel entstehen gewöhnlich, wenn Sterne wie unsere Sonne am Ende ihres Lebens ihre Außenhüllen ins All abstoßen. Jurasevich schätzt, dass dies bei PN G75.5+1.7 vor rund 22.000 Jahren geschehen ist.
Die Astronomen sind sich allerdings nicht sicher, ob es sich bei dem Objekt um einen gewöhnlichen Planetarischen Nebel handelt. Denn der Vergleich mit den alten Aufnahmen zeigt, dass sich der Nebel in den vergangenen 16 Jahren nicht verändert hat. Auch ein im Zentrum des Nebels liegender blauer Stern ist in dieser Zeit gleich hell geblieben. Beides ist ungewöhnlich für das Endstadium eines Sterns. Spektroskopische Untersuchungen sollen nun Klarheit bringen, worum es sich bei dem ungewöhnlichen Objekt handelt. Solche Beobachtungen dürften jedoch angesichts der geringen Helligkeit des Nebels schwierig sein.
Dr. Rainer Kayser arbeitet als Wissenschaftsjournalist in Hamburg