Nasa-Mission zum Jupitermond Europa
Flug zum fernen Wasser-Mond
Die nächste Raumsonde zur Suche lebensfreundlicher Welten im äußeren Sonnensystem soll zum Jupiter fliegen. Das gab kürzlich die Nasa bekannt. Der Start des „Jupiter Europa Orbiter (JEO)“ ist für das Jahr 2020 geplant, die Ankunft rund sechs Jahre später. Erstmals wird der geheimnisvolle Jupitermond Europa über einen längeren Zeitraum inspiziert. Unter seinem Eispanzer vermuten die Planetenforscher einen ausgedehnten, globalen Ozean. Mit veranschlagten 3,8 Milliarden Dollar dürfte JEO zur bislang teuersten Planetensonde avancieren.
© DLR
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Inhalt des Artikels
- » 1 - Krater auf Europa sind Mangelware
- » 2 - Mehr Wasser auf Europa als in allen irdischen Ozeanen zusammen?
Krater auf Europa sind Mangelware
Die Entdeckung des Europa-Mondes datiert genau 400 Jahre zurück. Damals, im Jahr 1609, sah Galileo Galilei vier schwache Lichtpünktchen, als er sein selbst gebautes Fernrohr auf den Jupiter richtete. Heute weiß man, dass es sich um die größten Exemplare der mittlerweile 63 bekannten Trabanten des Riesenplaneten handelte. Der hellste von ihnen ist Ganymed, der größte Mond im Sonnensystem. Er übertrifft sogar den Planeten Merkur. Auch Europa gehört zu den größeren Trabanten, er erreicht fast die Ausmaße des Erdmondes.
Damit endet aber auch die Ähnlichkeit zwischen Europa und dem Erdbegleiter. Seit die amerikanischen Voyager-Sonden in den siebziger Jahren an der vereisten Welt vorbei flogen, sind die Planetologen von dem Mond fasziniert. Ein Blick auf die Voyager-Fotos zeigt: Krater sind auf Europa Mangelware. „Das bedeutet, seine Oberfläche ist ungewöhnlich jung“, erklärt Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in Berlin. Offenbar ist auf Europa eine starke geologische Aktivität im Gange, welche die Einschlagkrater größtenteils eingeebnet hat.
Der Hauptgrund für das Interesse an dem fernen Eismond ist jedoch das vermutete unterirdische Meer. Astrobiologen gilt Europa deshalb mindestens so interessant wie der Mars. Sie spekulieren, dass es am Grund des Tiefenmeeres heiße vulkanische Quellen ähnlich den irdischen „schwarzen Rauchern“ geben könnte, eine mögliche Brutstätte für bizarre Meeresbewohner.
Damit endet aber auch die Ähnlichkeit zwischen Europa und dem Erdbegleiter. Seit die amerikanischen Voyager-Sonden in den siebziger Jahren an der vereisten Welt vorbei flogen, sind die Planetologen von dem Mond fasziniert. Ein Blick auf die Voyager-Fotos zeigt: Krater sind auf Europa Mangelware. „Das bedeutet, seine Oberfläche ist ungewöhnlich jung“, erklärt Tilman Spohn vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in Berlin. Offenbar ist auf Europa eine starke geologische Aktivität im Gange, welche die Einschlagkrater größtenteils eingeebnet hat.
Der Hauptgrund für das Interesse an dem fernen Eismond ist jedoch das vermutete unterirdische Meer. Astrobiologen gilt Europa deshalb mindestens so interessant wie der Mars. Sie spekulieren, dass es am Grund des Tiefenmeeres heiße vulkanische Quellen ähnlich den irdischen „schwarzen Rauchern“ geben könnte, eine mögliche Brutstätte für bizarre Meeresbewohner.